Leserbrief
zu „Windrad Debatte erhitzt Gemüter der Geraer“, OTZ vom 27.01.2018 und „Anwohner in der Nähe von Windrädern könnten profitieren“, gleiche Ausgabe.
Grüne Landschaftsfresser
Windräder (WEA) werden mit der Reduktion von CO2-Emissionen zwecks Klimaschutz und der Endlichkeit fossiler Energieträger begründet.
Die Energiewende selbst konterkariert diese Mythen. Es gibt keine CO2-Einsparungen, unsere Emissionen verharren seit Jahren bei 0,8 Gt/a. Einsparungen existieren nur in Klimaschutzplänen, Papier ist geduldig. Konventionelle „Schatten-Kraftwerke“ sind unabdingbare 100%-Backup- und Regelreserve für volatilen Zufallsstrom aus Windkraft und Solar. Weder gibt es adäquate Speicher, noch sind sie absehbar. Konventionelle Kraftwerke müssen gem. Vorrangeinspeisung von Windstrom wetterwendig herauf- und herunter fahren. Sie verbrauchen spezifisch mehr Brennstoff und emittieren mehr CO2. Das Stromnetz wird durch Windstrom destabilisiert.
Wind kann wegen seiner geringen Dichte, und seiner „Wetterwendigkeit“ nur wenig Energie darbieten. Deshalb gibt es so viele WEA. Die mittlere Leistungsdichte beträgt nur ca. 40 W/m2 Rotorfläche. Für 40 GW mittlere Leistung, etwa die Hälfte der Strom-Last, wären eine Milliarde Quadratmeter Rotorfläche nötig. Dies entspricht 100.000 WEA mit einer Rotorfläche von je 10.000 m2 (zwei Fußballfelder). Der Strom-Anteil beträgt aber nur 20 % der Gesamtenergie, die bis 2050 zu 80 % aus „Erneuerbaren“ geliefert werden soll. Dies bedeutet einen unvorstellbaren Verbrauch unserer endlichen Kulturlandschaft. Qualifizierte Diskussion willkommen.
Dipl. Physiker Dieter Böhme Gera